Nachrichten aus Soma
Biografie, Hardcover, 542 SeitenNachrichten aus Soma
Biografie, Hardcover542 Seiten
Autor: Gobberwarz
Erscheinungsdatum: März 2020
PBBN: 978-1-19601024-9
Preis: 23,00 Ø
Kurzbeschreibung
Die Geschichte der letzten Tage des alten Königreichs Somas, erzählt von einem, der dabei war. Vieles was die Historiker heute erzählen, wird umgeschrieben werden müssen. Von den letzten Regierungsjahren Velmars bis zum Umsturz, der König Paul und dem ganzen Land die Zukunft geraubt hat: Gobberwarz, Beamter im Innenministerium Somas, hat es miterlebt. Und er berichtet so manches aus seiner Sicht, das bislang verborgen blieb - einschließlich seiner Reise nach Drakestrin an den Hof Kaiser Veuxins.
Rezension
"Was ist ein Soma?"
- POTOPIA HERALD
"Ein unfassbares geschichtliches Werk, das wirklich alles ändert - vielleicht sogar die Geschichte Kastagniettistans!"
- Bert Brotmann
"Der Mann auf dem Cover sieht aus wie ein Landstreicher."
- Captain Obvious
"Soma ist der indirekte Nachfolger des Großsomanischen Reiches, dessen damaliges Staatsgebiet das heutige Underbergen, Slezsko und Teile Schwions umfasst. Das sollte man wissen."
- Anastasia Bait, Tochter des Vorsitzenden der pottyländischen Handwerksgilde
- POTOPIA HERALD
"Ein unfassbares geschichtliches Werk, das wirklich alles ändert - vielleicht sogar die Geschichte Kastagniettistans!"
- Bert Brotmann
"Der Mann auf dem Cover sieht aus wie ein Landstreicher."
- Captain Obvious
"Soma ist der indirekte Nachfolger des Großsomanischen Reiches, dessen damaliges Staatsgebiet das heutige Underbergen, Slezsko und Teile Schwions umfasst. Das sollte man wissen."
- Anastasia Bait, Tochter des Vorsitzenden der pottyländischen Handwerksgilde
Leseprobe
Gastfreundschaft mit Folgen
Nachdem ich nun also die durch des Innenministers Intrigen erlittene Haft abgesessen hatte, erinnerte ich mich an die Wanderungen meiner Kindertage und beschloss, im Wald nördlich von Mayne ein freies Leben zu führen.
Die Mittländer Waldungen sind für ehrenwerte Wanderer wie ich einer bin gut als Wohnstätte zu gebrauchen. Ein paar Hütten baute ich mir und blieb nie länger als zwei Wochen in einer. […]
Nun traf es sich, dass seine königliche Hoheit, Friedrich von Brandenburg, König zu Tauroggen, zum Staatsbesuche nach Soma zu reisen gedachte. Kaum hatte ich davon erfahren suchte ich ihn zu treffen, ihm meine Dienste anzubieten. Er war ja schließlich fremd in diesem Land, das für Außenstehende so gänzlich unbegreiflich sein mochte. Und ich hatte im innersten Zirkeln der Verwaltung gearbeitet.
Es fügte sich, dass seine königliche Hoheit in Soma ankam, bevor das offizielle Begrüßungskomitee eintraf. So übernahm ich diese ehrenvolle Aufgabe eigeninitiativ und geleitete den sehr freundlichen König in meine Waldhütte, wo ich sogleich Speis und Trank anbot. Das Beste, was der Wald zu bieten hatte.
Nun war der König erstaunlicherweise hilfsbedürftiger als ich dachte. Er schien verwirrt, brauchte lange bis er begriff dass ich nicht in Diensten der offiziellen somanischen Regierung stand, sondern ihn so lange bei mir zu halten gedachte, ich mein Anliegen erfüllt war. […]
Mehrere Tage war der Mann zu Gast in meiner Hütte. Mein Anliegen verstand er leider nicht, so dass ich meine Gastfreundschaft verlängern musste. Leider gingen die Nahrungsvorräte zu Neige, auch weil die Geldmittel, die ich vom Königshaus zum Unterhalt des Tauroggenkönigs einforderte, nicht fließen wollten.
Es ist schon fast symptomatisch für das untergehende Soma, dass nicht die landeseigene Polizei meine Gastfreundschaft beendete, sondern chinopische Privattruppen, die König Paul ins Land geholt hatte. Ist dies nicht der größte Beleg für den endgültigen Niedergang des alten Somas, dass es einfachste Polizeiaktionen nicht selbst durchführen konnte? Oder wollte es sich bei dieser durch und durch ungerechtfertigten Aktion, deretwegen ich meinen Wald verlassen musste, nicht die Hände schmutzig machen?
Dass ich den tauroggischen Gast unfreiwillig alleine lassen musste und dieser einige Zeit später von seinem hohen Amt abdankte, ist den chinopischen Kräften geschuldet, nicht meiner Gastfreundschaft wegen. Ich aber war wieder auf der Flucht vor des Staates Häschern.
Nachdem ich nun also die durch des Innenministers Intrigen erlittene Haft abgesessen hatte, erinnerte ich mich an die Wanderungen meiner Kindertage und beschloss, im Wald nördlich von Mayne ein freies Leben zu führen.
Die Mittländer Waldungen sind für ehrenwerte Wanderer wie ich einer bin gut als Wohnstätte zu gebrauchen. Ein paar Hütten baute ich mir und blieb nie länger als zwei Wochen in einer. […]
Nun traf es sich, dass seine königliche Hoheit, Friedrich von Brandenburg, König zu Tauroggen, zum Staatsbesuche nach Soma zu reisen gedachte. Kaum hatte ich davon erfahren suchte ich ihn zu treffen, ihm meine Dienste anzubieten. Er war ja schließlich fremd in diesem Land, das für Außenstehende so gänzlich unbegreiflich sein mochte. Und ich hatte im innersten Zirkeln der Verwaltung gearbeitet.
Es fügte sich, dass seine königliche Hoheit in Soma ankam, bevor das offizielle Begrüßungskomitee eintraf. So übernahm ich diese ehrenvolle Aufgabe eigeninitiativ und geleitete den sehr freundlichen König in meine Waldhütte, wo ich sogleich Speis und Trank anbot. Das Beste, was der Wald zu bieten hatte.
Nun war der König erstaunlicherweise hilfsbedürftiger als ich dachte. Er schien verwirrt, brauchte lange bis er begriff dass ich nicht in Diensten der offiziellen somanischen Regierung stand, sondern ihn so lange bei mir zu halten gedachte, ich mein Anliegen erfüllt war. […]
Mehrere Tage war der Mann zu Gast in meiner Hütte. Mein Anliegen verstand er leider nicht, so dass ich meine Gastfreundschaft verlängern musste. Leider gingen die Nahrungsvorräte zu Neige, auch weil die Geldmittel, die ich vom Königshaus zum Unterhalt des Tauroggenkönigs einforderte, nicht fließen wollten.
Es ist schon fast symptomatisch für das untergehende Soma, dass nicht die landeseigene Polizei meine Gastfreundschaft beendete, sondern chinopische Privattruppen, die König Paul ins Land geholt hatte. Ist dies nicht der größte Beleg für den endgültigen Niedergang des alten Somas, dass es einfachste Polizeiaktionen nicht selbst durchführen konnte? Oder wollte es sich bei dieser durch und durch ungerechtfertigten Aktion, deretwegen ich meinen Wald verlassen musste, nicht die Hände schmutzig machen?
Dass ich den tauroggischen Gast unfreiwillig alleine lassen musste und dieser einige Zeit später von seinem hohen Amt abdankte, ist den chinopischen Kräften geschuldet, nicht meiner Gastfreundschaft wegen. Ich aber war wieder auf der Flucht vor des Staates Häschern.